HORSTMAR.
Zwischen Stadtwall und Bischofsweg tut sich was: Die Baufirma Frahling plant dort für Anfang bis Mitte Mai den Baustart. Dann beginnt der Umbau des ehemaligen Krankenhauses zu einem Gebäudekomplex mit 34 Wohneinheiten.
Die notwendigen Abrissarbeiten sind weitestgehend abgeschlossen, sodass das Unternehmen aus Ahaus zeitnah mit dem Bau des „Südflügels“ beginnen könnte, erklärt Dieter Frahling bei einem Ortstermin. Die Vergabe der ersten Gewerke habe schon begonnen.
Im Rahmen dieses ersten Bauabschnitts auf dem freigeräumten südlichen Baufeld werden die ersten 13 Wohneinheiten erstellt – drei Wohnungen pro Geschoss plus das Dachgeschoss. Nach 15 Monaten sollen diese fertig sein, sagt Frahling.
Zwischen diesem Neubau und dem erhaltenen Mittelgebäude ist ein Grünstreifen geplant. Im historischen Gebäude mit der markanten Fassade und Bleifenstern ist unter anderem ein Gemeinschaftsraum für die künftigen Bewohnerinnen und Bewohner geplant. Ein Cafe mit Terrasse, von dem noch im Oktober 2021 bei einer Vorstellung der Pläne im Stadtrat die Rede war, ist nicht mehr Teil der Planungen, Alt und neu sollen von der Optik her aufeinander abgestimmt werden, erklärt Frahling: „Die neuen Gebäude bekommen moderne Verblendsteine, die optisch an den Sandstein angepasst sind.“ In der Abwicklung des Baustellenverkehrs sieht Dieter Frahling kein Problem.
Über Bahnhof- und Koppelstraße sei das Gelände gut von zwei Seiten zu erreichen.
Überhaupt sei der zentrale Standort „optimal“ für so ein Mehrfamilienhaus, betont der Bauunternehmer. Wann genau es mit dem Nordflügel, also dem zweiten Teil des Großprojekts, weitergeht, verrät der Bauunternehmer noch nicht „Anschließend“, lautet seine Antwort. Das Gesamtvolumen des Vorhabens beziffert er grob mit „im zweistelligen Millionenbereich“. Die 34 Wohnungen werden sehr unterschiedlich ausfallen, was ihre Größe betrifft: 25, 45 bis 50 oder 130 Quadratmeter.
So sollen ganz bewusst verschiedene Mieter angesprochen werden: Familien, Senioren, Paare und Singles. Insgesamt 27 Parkplätze sind ebenfalls Teil der Planungen. Barrierefrei, mit Aufzug, energetisch auf hohem Standard (KfW-Effizienzhaus 40) nennt Frahling als weitere Stichworte. Für einen Großteil der Wohnungen
»Die neuen Gebäude bekommen moderne Verblendsteine, die optisch an den Sandstein angepasst sind.« Dieter Frahling
werde man einen Wohnberechtigungsschein (WBS) benötigen, sodass mit diesem Projekt in Horstmar neuer Wohnraum für kleinere Geldbeutel entstehe, so Dieter Frahling,
Der Abriss am Standort altes Krankenhaus ist weitgehend abgeschlossen, ab Mai soll das erste von zwei Mehrparteienhäusern gebaut werden. Bauunternehmer Dieter Frahling zeigt die Architektenpläne für den neuen Gebäudekomplex.
Bewegte Geschichte
Das frühere Krankenhaus hat eine lange Geschichte mit mehreren Anbauten aus verschiedenen Epochen hinter sich. Der Ursprungsbau stammt von 1891. Im Jahr 1905 kam das Gebäude mit der Kapelle hinzu. In den 1930er Jahren folgte ein Dachgeschossausbau und 1949 der Erweiterungsbau der Leichenhalle. Die Kapelle wurde schließlich 1961 umgestaltet. Im Jahr 1982 wurde das Krankenhaus aufgegeben und es entstand ein Pflege- und Altenwohnheim. Seitdem dessen Neubau nebenan in Betrieb gegangen ist, liegt der Gebäudekomplex brach.
Quelle: Westfälische Nachrichten, Text von Jens Thorsten Schmidt